Anerkennungen und Beteiligung an Ausstellungen.
Im Jahre 1877 übernahm Kaiserin Augusta, welche dem Verein ihre allerhöchste Anerkennung ausgesprochen, das Protektorat über denselben.
Im Jahre 1877 erhielt der Verein die große silberne Medaille von der Exposition internationale d'hygiène et sauvetage à Bruxelles, wohin die Schriften des Vereins und die Fotografien der Küchen gesandt worden waren. Ebenso erhielt er die silberne Medaille von der allgemeinen Kochkunstausstellung in Berlin, wo die Speisen der Volksküchen, täglich aus den zwölf Küchen hingeschickt und verabreicht und von der Preisjury der Kochkünstler als die wohlschmeckendste, einfachste und billigste Volksnahrung anerkannt wurde.
Später, 1880, erhielt der Volksküchenverein und seine Gründerin nochmals die silberne Medaille auf der Kochkunstausstellung zu Hamburg wohin Frau Dr. Mennicke und Frau Morgenstern als Vertreterinnen gesandt wurden. Zum ersten Male hatten wir den Versuch gemacht, fertiges Essen in verschlossenen Büchsen mitzunehmen, das ich in den Volksküchen vorher einkochen ließ. Der Versuch fiel glänzend aus, das Essen wurde erwärmt im heißen Wasserbade. Wir hatten Erbsen, Sauerkohl, Linsen, grüne Erbsen mit Mohrrüben, Makkaroni, Reis und Bohnen in Fleischbrühe mitgenommen.
Die Grundsätze der Volksküchen wurden auch dadurch gefördert und verbreitet, dass ich alljährlich als Delegierte die Frauentage des Verbandes der Erwerbs- und Bildungs-Vereine und die des allgemeinen deutschen Frauenvereins besuchte, wo stets Berichte über unsere Anstalten mit großem Interesse und lebhaftem Beifall aufgenommen wurden. So auf den Frauentagen zu Gotha, Darmstadt, Frankfurt a.M., Wiesbaden, Hamburg, Hannover, Heidelberg, Lübeck und Berlin. Nach Wiesbaden und Hamburg war mit mir auch Frau Maria Gubitz hin delegiert, welche seit 1876 an Stelle der ausgeschiedenen Frau Mara Richter in den Zentralvorstand getreten war; ebenso war Fräulein Böhm statt der aus dem Vorstand 1876 ausgeschiedenen Frau Agnes Augustin eingetreten. Statt der ausgeschiedenen Herren Meyer und Kaiser traten Sanitätsrat Dr. Blaschko und Herr Ad. Glaser in den Vorstand.