Hilfsbuch zur Gründung,

Leitung und Kontrolle von Volksküchen

Lina Morgenstern

Lina Morgensterns Wandsprüche

in den Berliner Volksküchen

  1. Hast Du eine Pflicht überschritten, so versäume nicht den Rückweg.
  2. Halte Dich zu gut, etwas Böses zu tun.
  3. Hoffart und Eitelkeit kostet mehr als Hunger, Durst und Kälte.
  4. Besser unbegonnen, als unbesonnen.
  5. Recht halte heilig bis zum Tod, so bleibt ein Freund Dir in der Not.
  6. Wer sich zu allem Zeit nimmt, verliert die Zeit.
  7. Arbeit, Mäßigkeit und Ruh, schließt dem Arzt die Türe zu.
  8. Wir geben hier nicht Bier und Wein,
    noch Süßigkeit und Leckerei'n;
    doch unsere Kost gibt Mut und Kraft
    dem, der mit Fleiß die Arbeit schafft.
  9. Willst Du der Vernunft Dein Ohr verstopfen,
    wird sie Dich auf die Finger klopfen.
  10. Benutze Deine Kraft,
    Man lebt nur wenn man schafft.
  11. Lerne, als wenn Du ewig lebst,
    lebe, als wenn Du morgen stirbst.
  12. Zeit ist Geld, wirf keine Minute weg, sondern lass' jede Zinsen tragen.
  13. Sorglichkeit erhält, was Fleiß erwirbt.
  14. Bis Abend glänzt kein Morgenrot, drum spar bei Zeiten für Alter und Not.
  15. Niemand ist frei, der über sich nicht Herr ist.
  16. Am Abend wird man klug für den vergangenen Tag,
    doch niemals klug genug für den, der kommen mag
  17. Erwirb' Dir, was Du kannst,
    und was Du hast, halt' fest,
    dann weißt Du, wie sich Müh'
    in Geld verwandeln lässt.
  18. Der Eine arm, der Andere reich;
    vor Gott sind alle Menschen gleich.
  19. Glücklich ist, wer andre glücklich macht.
  20. Junges Blut, spar' Dein Gut,
    Armut im Alter wehe tut.
  21. Die Wahrheit rede stets und wag' es nie zu lügen.
    Du kannst die Menschen zwar, doch niemals Gott betrügen.
  22. Nächstenliebe, Arbeit und Forschen nach Wahrheit sind der Menschen Erlöser.
  23. Mit Gott begonnen heißt Gutes ersonnen.
  24. Viel vertun und wenig erwerben,
    führt Dich sicher ins Verderben.
  25. Die Arbeit macht gesund und frisch,
    sie würzt das Leben und den Tisch.
  26. Zeit flieht, Well' auf Welle,
    ungenützt bringt sie Dir Not.
    Leichtsinn ist die erste Quelle,
    jedes Unglücks, das uns droht.
  27. Mit Ordnung muss der Mensch
    ein jedes Werk verrichten;
    sie übt und stärkt ihn auch
    für alle seine Pflichten.
  28. Benutze Deine Zeit,
    Du kannst sie nicht erkaufen,
    sie kehrt Dir nicht zurück,
    ist einmal sie verlaufen.
  29. Glaube nur, Du hast viel getan,
    gewöhnst Du die Geduld Dir an.
  30. Ein guter Name geht voran
    und öffnet die Türen.
  31. Fleiß und Kunst liebt jedermann,
    hast Du Arbeit, frisch daran!
  32. Zwei böse Geister sind Missgunst und Neid,
    verbittern das Leben und bringen nur Leid.
  33. Sei gerecht, duldsam und voll Liebe,
    entflieh' dem Nied'ren, das Gute übe.
  34. Meide nichts so sehr als rohe Gesellen,
    willst Du Dich nicht gleich mit ihnen stellen.
  35. Bewahre Dir ein eignes Urteil,
    und stimm' aus Feigheit niemals ein,
    wenn auch die Massen Dich umschrein,
    dann wirst Du Torheit nie bereu'n.
  36. Wer nicht zu sparen versteht, wirft mit der einen Hand fort, was die andere erwirbt.
  37. Wie der Rost das Eisen zernagt,
    so zehrt der Müßiggang am Menschenleben.
  38. Die Arbeit ist das Gesetz des Lebens,
    das Menschen und Völker vorwärts treibt,
    Du lebst auf Erden ganz vergebens,
    wenn keine Spur des Schaffens bleibt.
  39. Die Freude kommt von außen nicht,
    im Herzen ruht die wunderbare Quelle,
    aus der wir Lebensmut und Wonne schöpfen.
  40. Verschiebe nichts, mein säumig' Herz,
    auf eine bessere Zeit,
    auf Zeitverlust folgt Reu' und Schmerz,
    auf Trägheit Traurigkeit.
  41. Wer böse Taten hindern kann
    und tut es nicht, ist Schuld daran.
  42. Willst Du glücklich und selig sein
    halte Herz und Leben rein.
  43. Wer sich nicht selbst beherrscht, bleibt stets ein Knecht.
  44. Sparsamkeit, Fleiß und Ordnung bauen das Haus,
    Müßiggang und Lüderlichkeit reißen es nieder.
  45. Müßiggang ist der Fluch des Lebens,
    haftet an ihm wie an Eisen der Rost,
    Arbeit ist der Segen des Daseins,
    sein höchstes Gesetz, sein bester Trost.
  46. Sei standhaft im Guten,
    sei fest in der Pflicht,
    und lockt die Versuchung,
    so folge ihr nicht.
  47. Die Gewalt besitzt nicht halb so viel Macht, als die Milde!
    übe die letztere.
  48. Eitles Klagen und Wimmern
    wird Dir die Not nur verschlimmern.
    Lege nur gleich die Hände an,
    so hast Du das schwerste schon getan.
  49. Sei mutig im Wagen, stark im Wollen
    und wanke nie in der Pflicht.
  50. Durch die Arbeit regiert man.
  51. Geduld, Geduld die beste Waffe,
    gehts in der Welt auch kreuz und quer.
  52. Trägheit ermüdet mehr als anstrengende Arbeit.
  53. Je höher Dein Bauwerk werden soll, desto tiefer muss der Grund gelegt sein.
  54. Glücklich ist, wer glücklich macht im Leben.