Illustriertes Universal – Kochbuch

Lina Morgenstern

2568x — Gefrorenes.

Will man gefrorenes bereiten, so muss man die notwendigen Gerätschaften dazu haben, es sind dies eine Gefrierbüchse, in welche man die Mischung gibt, die man in Gefrorene verwandeln will, ferner einen hölzernen oder kupferverzinnten Spatel und einen großen Eimer von Eichenholz, in welchen das Natureis kommt, und in welchen die Gefrierbüchse gesetzt wird. Derselbe muss an einer Seite ein Spundloch haben, welches man verschließen und öffnen kann, um das angesammelte Wasser abfließen zu lassen.

Man rundet ein Stück Eis ab und legt es auf den Boden des Eimers, bestreut es mit

(Gefriersalz, welches ⅙ so teuer als gewöhnliches Salz ist) und setzt die gefüllte Gefrierbüchse hinein.

Das übrige Eis schlägt man klein, bringt es in die Zwischenräume des Eimers und der Gefrierbüchse, nachdem man es mit Salz vermischt hat. Ist das Eis bis an den oberen Rand der Gefrierbüchse von außen gefüllt und ist diese recht kalt, so wischt man den Deckel rein ab, nimmt ihn behutsam ab, damit kein Salz in die Büchse fällt, füllt diese mit der erkaltenden Masse, deckt sie wieder zu und dreht sie mit der linken Hand nach der linken Seite.

Je schneller die Büchse gedreht wird, desto eher gefriert die Masse. Nach etwa 10 Minuten öffnet man sie, stößt die an den Seitenwänden und auf dem Boden angesetzte Masse mit dem Eisspatel los, vermischt sie durch starkes Rühren mit der noch flüssigen Masse, schließt dann die Büchse wieder und öffnet sie, nachdem sie 5 &nsdash; 10 Minuten gedreht hat, von neuem, um das Losstoßen und Bearbeiten der Masse zu wiederholen, bis diese fest und zäh geworden, dabei aber glatt und ohne Stücken ist.

Jetzt drückt man das Gefrorene in die Eisform, welche die Gestalt eines spitzigen Kegels, einer Kuppel, Pyramide usw. hat, schließt die Form mit ihrem Deckel, wickelt sie in steifes Papier und setzt sie, wie oben beim Einsetzen der Gefrierbüchse angegeben, mit Eis und Salz ein; doch muss auch über dem Deckel wenigstens eine handhohe Schicht Eis sich befinden.

Um das Eindringen des Salzwasser zu verhindern, kann man die Fugen des Deckels mit Butter verstreichen, hat aber dann nicht nötig, die Form mit Papier zu umwickeln.

Nachdem sie einige Stunden im Eis gestanden hat, wodurch das Gefrorene fest wird, taucht man sie beim Anrichten einen Augenblick in lauwarmes Wasser, wischt sie ab, entfernt den Deckel und stürzt das Gefrorene auf eine Schüssel.

Das durch das Schmelzen des Eises sich bildende Salzwasser lässt man nur dann durch das an der unteren Seite des Eimers befindliche Loch ab, wenn es zu hoch an die Büchse steigt, indem gerade das Salzwasser das Gefrieren befördert.

Wo in den nachstehenden Rezepten eine Beimischung von geschlagener

vorgeschrieben ist, bewerkstelligt man diese, sobald das Gefrorene in der Büchse fest geworden ist, so rasch wie möglich und füllt es dann in die Form.

Wenn schon eine richtige Bearbeitung beim Gefrieren zum Gelingen des Gefrorenen erforderlich ist, so hat doch die entsprechende Zusammensetzung der Masse einen noch größeren Einfluss darauf, namentlich bestimmt die dazu verwendete Zuckermenge die größere oder geringere Feinheit des Gefrorenen.