Illustriertes Universal – Kochbuch

Lina Morgenstern

412 — Großer englischer Braten am Spieß (Roastbeef).

Nachdem man den

(das Rippenstück mit dem an der inneren Seite befindlichen Filet oder Lendenbraten) hinreichend lange Zeit an einem luftigen Ort oder im Eiskeller hat hängen lassen, damit er mürbe wird, haut man die Rippen gerade und befestigt den Braten, wenn man ein Spießfeuer benutzen kann, an den Spieß, indem man diesen mitten durch die Rückenmuskeln, dicht auf den Rippen durchsteckt.

Dann bewickelt man den Braten mit einem Bogen starkem, mit

bestrichenem Papier, welches man mit Bindfaden fest umbindet.

Nachdem man nun noch einen kleineren Spieß über den Braten gelegt und an den beiden Enden fest an den großen Spieß gebunden hat, um ihm so größere Festigkeit zu geben, lässt man den Braten bei gleichmäßiger Hitze, je nach Größe, 2 &ndash 3 Stunden, unter öfterem Begießen gar braten.

Jeder Spieß hat eine Vorrichtung, um das herab träufelnde Fett aufzunehmen.

½ Stunde vor dem Anrichten schneidet man das Papier von dem Braten und lässt ihn, wenn er nicht hinreichend braun ist, vollends Farbe nehmen.

Beim Anrichten nimmt man ihn vom Feuer, zieht den Spieß heraus und legt das Fleisch auf eine hinreichend große, lange Schüssel und zwar die Seite mit dem Filet nach oben. Hierauf wird zuerst das Filet zerschnitten, und wenn diese nicht ausreicht, auch das Gegenfilet.

Um den Bratenjus zu erhalten, gießt man das Fett aus der Spießpfanne und spült sie mit gutem Jus aus, gießt diesen durch ein Sieb und gibt ihn als Sauce zum braten.

Die passende Garnitur sind kleine, runde in Butter gebratene

auch kann man

dazu geben.

Hat man keinen Spieß, so kann man den Rinderbraten in eine hinlänglich große Bratpfanne, deren Boden man mit Scheiben von

bedeckt hat, legen und zwar mit dem Filet nach oben. Man bedeckt nun den Braten mit einem Butterpapier und bratet ihn, je nach Größe, in 2 – 3 Stunden gar, indem man nur, wenn alle Flüssigkeit eingebraten ist, ein wenig Wasser nachgießt.