Die Kartoffelküche

Lina Morgenstern

Vorbemerkungen

1. Die Aufbewahrung der Kartoffeln.

Zum Einkellern wähle man Spätkartoffeln, da diese gehaltreicher sind als Frühkartoffeln und auch besser schmecken. Ihre Reife tritt bei uns Ende September und anfangs Oktober ein.

Das Ausmachen hat womöglich bei trockenem Wetter zu geschehen. Ehe man sie in den Keller bringt, lasse man sie gehörig nachreifen und vollständig trocken werden.

Die Kartoffeln dürfen im allgemeinen nicht zu hoch aufgeschichtet werden; der Keller ist zu lüften und darauf zu achten, dass nirgends in dem Haufen eine bemerkbare Temperaturerhöhung eintritt. Sehr bald kommt die Lebenstätigkeit der Kartoffel zur Ruhe, und man hat sie lediglich vor Frost zu schützen.

Je kühler sie liegen, desto später tritt im Frühjahr das Keimen ein. Bei der neu erwachenden Lebenstätigkeit entwickelt sich ebenfalls Wärme; deshalb muss wieder für Lüftung gesorgt werden.

Um das Keimen zu verzögern, breitet man sie am besten auf einem Boden in dünner Schicht aus. Hierbei werden die Kartoffeln freilich runzlig, weil sie zu sehr austrocknen; allein man braucht sie dann nur über Nacht in Wasser zu legen, um sie wieder frisch und glatt zu machen.