Illustriertes Universal – Kochbuch

Lina Morgenstern

VII. Pilze und Schwämme

Gemüse, welche die grüne Farbe behalten sollen, wie Bohnen, Spinat, die im Geschmack und Nährwert dem Fleisch fast gleichkommen, weshalb Pilzsuppen sehr viel Ähnlichkeit mit Fleischbrühe haben. Wir würden sie als eine vorzügliche Nahrung betrachten, wenn sie nicht dadurch so viel Unheil angerichtet hätten, dass man die guten oft mit den giftigen verwechselt. Indes hat man, um die letzteren zu erkennen, ganz besondere Kochregeln. Erstens vermeide man den Einkauf der Pilze, die bläuliche, grünliche und rote rote Farbe haben und solche, die nicht fest und frisch sind und beim Sammeln diejenigen, welche in sumpfigen Gegenden wachsen; auch brühe man alle Pilze bei denen man zweifelhaft ist, erst mit Wasser und etwas Weinessig ab, wodurch selbst schädlichen Pilzen die giftigen Bestandteile entzogen werden sollen. Das allbekannte Mittel mit der Zwiebel und dem silbernen Löffel soll sich als unzuverlässig erwiesen haben. Keinesfalls sollte man Pize aufwärmen, was nicht gesundheitsdienlich ist.

Es können nun aber auch unschädliche Schwämme, wenn unmäßig genossen, namentlich bei Personen mit schwacher oder gestörter Verdauung, schädlich wirken und heftige Zufälle hervorrufen. Es gilt hier, wie immer das Sprichwort: »All zuviel ist ungesund«. Zu beachten ist, dass alle Schwämme sobald als möglich nach der Einsammlung zubereitet und warm genossen werden, damit sie nicht verderben.

Man muss die Schwämme im eigenen Saft mit Butter dämpfen, da durch das Kochen in Wasser die wichtigsten Nährstoffe verloren gehen, weshalb man auch beim Einlegen und Konservieren den pilzsaft zu fortgießen darf.

Nach ihrer Gestalt teilt man die Pilze ein in kugelförmige, die im Innern ihre Sporen entwickeln, wie die Trüffeln, in einfach oder korallenartig verzweigte Keulenpilze, bei denen die Sporenschicht die ganze Oberfläche umgibt, wie z.B. der Ziegenbart, und in Hutpilze, die sich wieder in Röhren- und Löcherpilze, in Blätter- und Stachelpilze teilen und die Sporenschicht in dicht aneinander gedrängten Röhren oder strahlenförmigen Blättern oder in zahlreichen kleinen Stacheln an der Unterseite des Hutes tragen.

Die vorzüglichsten Esspilze sind: