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             Cala ist eine kleine, benachteiligte und isolierte Stadt. Für 
              die Menschen in Cala ist es nicht leicht mit der Welt draußen 
              zu kommunizieren, weil die Kommunikations- Infrastruktur zu vielen 
              Zeiten unzuverlässig ist und häufig zusammenbricht. Es 
              gibt noch vieles mehr was die Menschen von Cala und dem umliegenden 
              Gebiet vermissen und wissen möchten. Cala ist umgeben von einer 
              Zahl von ländlichen Dörfern, in denen weder Telefon, Postwesen 
              noch Medien existieren. Auf der anderen Seite gibt es in Cala einige 
              Entwicklungsprogramme, die auch für andere Communities von 
              Nutzen sein könnten. Es gibt Organisationen, wie z.B. die Cala 
              University Students Association (CALUSA), die Bildungsprogramme 
              durchführt und der Health Care Trust, der in primary 
              health care aktiv ist. Alle diese Programme können für 
              andere Communities von Nutzen sein.  
             Ein Community Radio würde den Prozeß des Teilens von 
              Erfahrungen mit anderen Communities erleichtern. Cala könnte 
              an den Rest der Welt angebunden werden durch Schaffung einer Plattform 
              für Menschen von außerhalb, denen durch das Radio ermöglicht 
              wird, die verschiedenen Communities anzusprechen.  
             Dinge geschehen außerhalb von Cala, aber sie können 
              für Menschen aus Cala und den umliegenden Communities wichtig 
              sein, auch darüber kann im Radio berichtet werden. Das kann 
              auch eine wichtige Rolle spielen beim Informieren unserer Communities 
              über Entwicklungen und Veränderungen, die in Süd-Afrika 
              und international geschehen.  
             Nicht nur Community Projekte können Vorteile aus dem Radio 
              ziehen, sondern auch das formale Bildungswesen wird viel gewinnen. 
              Zum Beispiel gibt es zu bestimmten Zeiten Treffen, die für 
              die Schüler von den Schulen organisiert werden. Experten verschiedener 
              Fachgebiete werden gebeten Vorträge zu halten. Normalerweise 
              werden die Schüler aus den umgebenden ländlichen Gebieten 
              zu den zentralen Veranstaltungsorten gebracht. Das Community Radio 
              wird dabei helfen die Vorträge für die Schüler zu 
              übertragen, die nicht an dern zentralen Veranstaltungen teilnehmen 
              können.  
             Das Radio wird eine große Hilfe für die Community von 
              Cala und die umliegenden ländlichen Gebiete sein. Das wird 
              dabei helfen eine starke Zivilgesellschaft aufzubauen.  
            
								 
									Der Name des Radios
								
								
            Während unserer Treffen wurden viele Namen aus sehr verschiedenen 
              Motivationen heraus vorgeschlagen. "Vukani Radio Station" war der 
              Name, auf den sich alle TeilnehmerInnen ohne Animositäten einigen 
              konnten.  
             Der Name richtet sich nach unserer Zielgruppe, die wir motivieren 
              wollen aufzustehen, aufzustehen dafür was richtig ist und ihre 
              Entwicklung auf die eigenen Schultern zu nehmen. Aus diesem Grunde 
              sehen wir Vukani Radio als eine Waffe um dieses Ziel zu erreichen. 
             
             Vukani bedeutet: Wacht auf! Steht auf! Revoltiert!  
             Es ist richtig und nett argumentiert worden in dem Positionspapier, 
              wie Massenmedien arbeiten und wie es die Unterdrückten und 
              ausgebeuteten Menschen in diesem Land berührt. Dort wurde laut 
              und deutlich gesagt, daß diese Art von Medium den Interessen 
              der herrschenden Klasse dient. In diesem Licht argumentieren wir, 
              daß der Inhalt unserer Programme die Interessen der Unterdrückten 
              und Ausgebeuteten widerspiegeln muß. Unser Radio wird 'Community' 
              sein in dem Sinne, daß zum ersten Mal marginalisierte Communities 
              Zugriff auf das Medium Radio haben.  
             Wir haben einen groben Umriß, was im Radio gesendet werden 
              soll. Es muß klar sein, das diese breiten Programme nach den 
              Bedürfnissen unserer Zielgruppe geändert werden wird. 
              Es folgt ein Überblick über das Programm, dies sehen wir 
              aber nur als Anfang:  
            			
								
             
               
                |  
                    1.   
                 | 
                 
                   Bildungs-Programme 
                    
                 | 
               
               
                |  
                    2.   
                 | 
                 
                   Programme zur Förderung der Selbsthilfe, z.B. Kooperativen 
                    
                 | 
               
               
                |  
                    3.   
                 | 
                 
                   Kommunale Angelegenheiten wie Straßen, Wasser, Wohnungsprobleme 
                    usw. 
                    
                 | 
               
               
                |  
                    4.   
                 | 
                 
                   Gesundheits-Themen 
                    
                 | 
               
               
                |  
                    5.   
                 | 
                 
                   Fragen der ländliche Entwicklung 
                    
                 | 
               
               
                |  
                    6.   
                 | 
                 
                   Kinder- und Jugend- Angelegenheiten 
                    
                 | 
               
             
								
									Streitfragen, die geklärt werden müssen:
								
								
									Begriffsbestimmung: Community
								
								
            Der Begriff Community im Zusammenhang mit Cala ist nicht homogen. 
              Die Definition des Wörterbuches ist: Eine Community ist 
              eine Gruppe von Menschen, die gemeinsame Interessen haben. 
              Dieser Begriff sollte nicht benutzt werden, als sei er unproblematisch. 
              Aus diesem Grunde müssen wir uns über diesen Begriff klar 
              werden. Wenn Comrades Community geographisch bestimmen, 
              könnte Cala als Community angesehen werden. Auf jeden Fall 
              müssen die Comrades angeben, wie sie Community 
              benutzen. Unsere Definition geht tiefer als die vorher gegebene. 
              Soweit wir davon betroffen sind, besteht Cala aus verschiedenen 
              Communities. Zum Beispiel haben wir eine Sport- Community und die 
              in sich politisch und sozial geteilten Studenten-, Jugend- und Erwachsenen- 
              Communities. Aus diesem Grunde, müssen wir uns darüber 
              klar werden, was wir meinen wenn wir von der Community von Cala 
              sprechen. Wir glauben auch, das CALUSA mit vollem Recht Community 
              genannt werden kann. CALUSA ist eine Community, weil Interessen 
              und Ziele durch CALUSA verfolgt werden.  
             Wer kontrolliert das Radio? 
								
            CALUSA, die Initiatorin der Idee und weil Geldgeber mit ihr kommunizieren 
              werden, sollte die Kontrolle über das Radio haben. Sie sollte 
              diejenige sein, die verantwortlich dafür ist die korrekte Benutzung 
              zu überwachen. Andere Strukturen wie Health-Care-Trust, politische 
              Organisationen, informelle Community Strukturen , Sportvereine usw. 
              werden an der Programmentwicklung beteiligt sein. Dadurch werden 
              die Bedürfnisse der Community reflektiert und das Radio wird 
              kein Sprachrohr nur einer Sektion der Community sein. 
             Cala befindet sich im Prozeß sich ein Community Radio anzueignen, 
              welches durch die Community von Cala betrieben wird. Das basiert 
              auf einer Initiative von Comrades aus Deutschland, die CALUSA an 
              den Prozeß herangeführt haben. In einer früheren 
              CALUSA Diskussion um die Streitfrage wer sollte die Kontrolle über 
              das Radio haben wurden verschiedene Ansichten zu dieser Frage dargestellt. 
              Eine Sicht war, daß das Radio der Community von Cala gehören 
              soll. Ein Argument darin war, daß wir, weil wir  
              PPPA  predigen, es uns nicht leisten können uns selber 
              zu widersprechen, indem wir Dinge für die Community tun. 
              Die andere Sichtweise anerkennt die Tatsache, daß Communities 
              erlaubt werden muß, die Kontrolle über die vorhandenen 
              Ressourcen zu übernehmen. Hier wird argumentiert, das PPPA 
              ein Prozeß ist und Communities geschult und qualifiziert werden 
              müssen, um eine derartige Verantwortung zu übernehmen. 
              Dieses Papier versucht auch jenen zu antworten, die sagen, daß 
              die Community unverzüglich die Kontrolle über das Radio 
              Projekt übernehmen muß.Wir müssen uns darüber 
              klar werden, was die exakte Bedeutung von Kontrolle 
              ist. Unsere Sicht ist es, daß dieses Radio unser Sprachrohr 
              ist, um unsere Zielgruppe zu erreichen. CALUSA's Zielgruppe sind 
              die ökonomisch und politisch Marginalisierten, die ausgebeuteten 
              und unterdrückten Menschen. Es ist im Interesse dieser Zielgruppe, 
              daß die Frage der Kontrolle geklärt werden sollte. CALUSA 
              sollte Menschen aus dem Zielpublikum aussuchen und sie zu trainieren 
              die Leitung des Radio-Programmes zu übernehmen, in dem Sinne 
              der Kontrolle über die Ressourcen und der Kontrolle der Programm-Inhalte. 
              Das Argument besteht darin, daß dies ein Prozeß ist, 
              den CALUSA ermöglichen soll. Wir beschränken unsere Meinung 
              darüber was Kontrolle sein kann, insofern, als Ressourcen betroffen 
              sind, das sind Geldmittel und die Instandhaltung von Ausrüstung 
              und Infrastruktur. In diesem Sinne werden Communities an der Entwicklung 
              ihrer eigenen Programme beteiligt und wir werden verantwortlich 
              für die Einrichtungen sein.  
            		
								Wir teilen Kontrolle in zwei Felder auf: 
								
								1. Ressourcen: 
								Das beinhaltet die Finanzen, die Ausrüstung und deren
								Instandhaltung. Geldgeber verteilen Gelder über bestimmte Leute. In diesem
								Fall wird es CALUSA sein und wird darüber Rechenschaft ablegen
								müssen. Es muß bestimmte Fähigkeiten geben, um Anträge
								für diese Geldgeber zu erstellen. CALUSA hat einige Erfahrung darin. Die
								Kontrolle von CALUSA über das Programm sollte auf dieser Ebene liegen. Wir
								wissen, daß Finanz- Angelegenheiten sehr sensibel sind, sowohl für
								Geldgeber, als auch Nutzer unserer Programme. In Anbetracht unserer Erfahrung
								mit Geldgebern kann dieser Punkt von keinem CALUSA- Mitglied
								vernachlässigt werden 
								 
								2. Programme: 
								Entscheidungen über das Programm und die Sendezeiten werden von
								einem Komitee geplant werden. Dieses Komitee wird sicherstellen müssen,
								daß die Programme die Interessen der verschiedenen Communities mit denen
								wir arbeiten, befriedigt und repräsentiert. Dieses Komitee wird auch die
								Verantwortung haben, den Gebrauch der Ausrüstung zu überwachen. 
								Wenn wir über Kontrolle über das Radio reden, sollte wir uns nicht
								darüber belügen, in dem wir glauben, daß wenn wir die Idee in
								die Communities tragen, daß sie sofort daran interessiert sein werden.
								Erfahrungen haben uns gelehrt, das wir verschiedene Interessen haben. Deshalb
								reden wir von verschiedenen Communities. Von daher werden vielleicht nicht alle
								Leute positiv auf diese Idee reagieren. Zum Beispiel bemühten sich CALUSA,
								der Health-Care-Trust und der Xalanga-Youth-Club 1989 die Wasser-Krise, die in
								Cala herrscht, ins Gespräch zu bringen,. Verschiedene Strukturen wurden
								eingeladen dazu beizutragen. Nur sehr wenige Menschen und Strukturen haben auf
								diese Aufforderung reagiert.
								 
								Es kann auch passieren, daß die Idee mit guter Absicht in die Communities
								gebracht wird und dann in diesem Prozeß entführt wird.
								Das ist in der Vergangenheit passiert, wie z.B. bei der
								Wasser-Krise, und es gibt nichts was wir vorschlagen können um
								so etwas zu verhindern. Es gibt viele Gründe zu glauben, daß das
								wieder geschehen kann, wenn wir an die Wichtigkeit dieses Projektes in dieser
								politischen Periode denken und daran, daß verschiedene politische
								Spieler Interesse haben Einfluß bei den Menschen zu bekommen.
								Das bedeutet nicht, daß wir vorschlagen, das politische
								Spieler keine Chance bekommen sollen in dem Projekt durch ihre
								Mitglieder reden zu können. Alles was wir sagen ist, daß eine Reihe
								von Regeln aufgestellt werden muß, die von allen Beteiligten getragen
								werden. 			
								 
									Medien und ihre Politik
											
								
            Wir haben keinen Zweifel, daß die derzeitige Form 
              der Medien in letzter Konsequenz von der herrschenden kapitalistischen 
              Klasse kontrolliert wird. Die herrschende Klasse hat Grundwerte, 
              die sie in unseren Communities und unserer Gesellschaft verbreitet. 
              Diese Werte sind Konkurrenz, Gier und vieles mehr. Hinter diesen 
              Werten ist das System der Unterdrückung und Ausbeutung versteckt. 
              Es sollte klar sein, daß die Art von Medien, die wir heute 
              haben, den Interessen der Reichen und Mächtigen in unserer 
              Gesellschaft und nicht den Armen, Marginalisierten und Ausgebeuteten 
              dienen. 
             Aus unserer Sicht definieren wir die Zielgruppe des Vukani Radios 
              als die ökonomisch und politisch marginalisierten Menschen, 
              die Arbeiterklasse, die Enteigneten, die Unterdrückten und 
              Ausgebeuteten. In ihrem Interesse wird das Radio arbeiten. Die Art 
              der Programme muß das Interesse unserer Zielgruppe reflektieren. 
              Für uns bedeutet das, die dominierende korrupte kapitalistische 
              Ideologie zu bekämpfen, die bis heute unsere Familien, unsere 
              Organisationen und die Gesellschaft im Ganzen zerrissen hat. 
             Wir glauben das wir das Radio als eine Alternative Art um uns 
              selbst zu befreien benutzen sollten. Es muß klar sein, daß 
              wir in einen Kampf mit der herrschenden Klasse involviert sind, 
              einem Kampf um die Köpfe der Unterdrückten und Ausgebeuteten. 
              Die herrschende Klasse benutzt neben anderen Waffen die Medien. 
              Dies ist ein Terrain, in das wir als Organisation das System nicht 
              hereinlassen dürfen. Aus diesem Grunde können wir nicht 
              die Waffe, die wir benutzen wollen, nehmen und sie weggeben. 
            
								 
									
										PPPA
										
									und unsere Erfahrungen
								
								
            Die Argumente, die wir genannt haben, bedeuten nicht, daß 
              wir nicht in PPPA engagiert sind. Statt dessen bewegen wir uns von 
              der Basis, das PPPA ein Prozeß ist in dem eine Community/ 
              ihre eigenen Bedürfnisse erkennt und daran arbeitet. Wenn wir 
              das Radio in die Community bringen widersprechen wir uns dadurch 
              nicht selber, wenn wir der Community eine Sache aufdrücken 
              (in diesem Falle ein Radio)? 
             Selbst wenn wir annehmen, daß dieses von der Community als 
              Notwendigkeit erkannt wird, warum trainieren wir sie nicht oder 
              ermöglichen ihnen Training, um dies zu erfüllen. 
            
								 
									Schlußfolgerung
								
								
								Wir fordern die Leute, die argumentieren, daß die Kontrolle
								über das Radio der Community übergeben werden muß, auf, zu
								sagen, wie sie sich vorstellen, daß dieser Prozeß praktisch
								ablaufen kann. Sie sollten auch erklären, wie sie die Rolle der Medien in
								unserer Gesellschaft sehen. Vielleicht wird dies einiges des Durcheinanders,
								das in unseren Köpfen in Bezug auf das Radio herrscht, beseitigen. 
								Wenn wir uns in dem Prozeß des Übergangs involviert sehen,
								müssen wir eine Infrastruktur vorbereiten, die uns unterstützen wird.
								Wir wissen, daß die vorherrschenden Ideen die Ideen der herrschenden
								Klasse sind. Aus diesem Grunde wollen wir, daß unsere Ideen im Radio die
								einflußreichen sind. Die Debatte um dieses Radio Projekt sollte in diesem
								Licht gesehen werden. Die Debatte sollte in einer Atmosphäre des Teilens
								von Ideen und der Zusammenarbeit stattfinden, um einander zu überzeugen.
								Wir glauben, daß das helfen wird innerhalb der Organisationen einen Stil
								der Diskussion zu schaffen, wo Comrades keine Angst haben, ihre Ansichten
								darzustellen, selbst wenn sie gegen die Meinung der Mehrheit der Mitglieder
								steht. Durch diese Atmosphäre können wir die Toleranz unter uns
								aufbauen, welche wir auch in den Communities, mit denen wir zusammen arbeiten,
								verbreiten sollten.
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